Beratung am Telefon

Familien im Ausnahmezustand:  Die Beratungsstelle "auf.leben" erweitert ihre Öffnungszeiten für telefonische Anfragen, um Hilfestellungen im neuen Alltag zu geben.

Die aktuelle Situation der Menschen in Österreich mit Schließungen von Schulen und Kindergärten sowie die verordneten Ausgangsbeschränkungen stellen Familien vor noch nie erlebte organisatorische Herausforderungen. Dazu kommen die Sorgen um Gesundheit, Versorgung und wirtschaftliches Aus- und Fortkommen. Die Stellenkoordinatorin Elisabeth Reiß-Heidenreich gibt Tipps vierWänden. 
Der Tag braucht Struktur

Wie können Paare und Familien mit dieser plötzlichen, fast unfreiwilligen Nähe und Isolation in schwierigen Zeiten umgehen? Wie soll mit Kindern über diese Ereignisse und Gegebenheiten gesprochen werden? Wie können Mütter und Väter mit ihren eigenen Ängsten und Sorgen umgehen und Kindern bei der Bewältigung der Stresssituation helfen? Was kann man mit den Kindern Sinnvolles und Unterhaltsames tun?

Zum Beispiel: Den Tag grundsätzlich strukturieren, je nach Alter des Kindes kann es auch in die Planung und Gestaltung mit einbezogen werden. Spielideen können auf einen Zettel geschrieben, in ein Gefäß gegeben und dann daraus entnommen werden. An der Ausführung können sich alle beteiligen. Aus Büchern kurze Geschichten oder Teile vorlesen, dann wählt jeder für sich eine Figur oder ein bedeutsames Wesen und die anderen versuchen durch Fragen zu ergründen, wer oder was gemeint sein kann.

Bewegung ist wichtig und im kleinsten Raum möglich

Die Bewegung soll auch nicht außer Acht gelassen werden. Auch auf kleinstem Raum kann man balancieren, jonglieren; kleine Koordinations- und Geschicklichkeitsübungen stärken Körper und Geist.

In den Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen der Erzdiözese Wien finden wegen der aktuellen Ansteckungsgefahr durch Covid-19 momentan keine persönlichen Beratungen in den Räumlichkeiten der Stellen statt, aber die Mitarbeiter*innen stehen telefonisch für Gespräche und Fragen zur Verfügung

Die aktuell zur Verfügung stehende telefonische Beratung könne Eltern, Müttern, Vätern und jeder einzelnen Person genau jetzt Entlastung bringen und sie in dieser Zeit der ungewöhnlichen Herausforderungen unterstützen. So könne telefonische Beratung eine konkrete Hilfestellung für den Alltag bedeuten, jedoch auch helfen, die eigenen Ressourcen sowie Problemlösungspotenziale und Handlungsmöglichkeiten zu finden und zu stärken.

Die BeraterInnen der Familienberatungsstelle „auf.leben“ stehen auch von zu Hause aus für Beratung oder Anfragen zur Verfügung oder rufen zeitnah zurück. "Aus Sicht der psychosozialen Beraterin sehe ich durchaus Bedarf bei Einzelpersonen und Familien, Ansprechpartner zu haben für etwaig aufsteigende Ängste oder sorgenvolle Gedanken oder einfache alltagstaugliche Vorschläge für diese angeordnete Einschränkung des individuellen Lebens", sagt sie. 

Familien seien ein komplexes Gebilde – "zumeist Quelle eines guten Starts ins Leben und ein wechselseitiges befruchtendes Zusammenleben verschiedener Persönlichkeiten. Sie können aber auch in die Krise geraten, zur Belastung werden und auseinanderbrechen."

Konkrete Hilfestellungen am Telefon

Die Beraterinnen und Berater der auf.leben Ehe-, Familien-und Lebensberatungsstelle Hollabrunn stehen für die Zeit der  verordneten Ausgangsbeschränkung außerhalb der üblichen Öffnungszeiten jetzt von Montag bis Freitag, täglich     von     8.00 bis 20.00 Uhr unter der Nummer 0676 / 55 55 425 für telefonische Anfragen und Gespräche zur Verfügung.